Wie schnell doch ein Jahr vergeht ... Schon wieder ist Lange Nacht der Museen, heuer ist es gleich der 1. Oktober. Und es ist der letzte warme Tag in diesem Jahr, ein Geschenk der Natur als Abschluss einer doch recht guten Saison.
Die Fernrohre unserer Mobilen Sternwarte, die wir wie in den letzten Jahren schon am Maria-Theresien-Platz aufbauen, sind noch gar nicht fertig montiert, kommen schon die ersten Neugierigen - kein Wunder an diesem milden Abend.
Warum sind wir eigentlich hier an diesem Ort? Die überlegung ist einfach: Es ist das Zentrum der Langen Nacht der Museen und hier, zwischen dem Natur- und dem Kunsthistorischen Museum und im Einzugsbereich vieler weiterer Museen kommen wohl die meisten Interessierten vorbei. Der Standort vor dem Naturhistorischen Museum hat nicht nur den Vorteil des freien Blicks nach Süden, nicht nur den Vorteil einer gewissen Themenverwandtschaft, sondern durchaus auch jenen einer seit vielen Jahren bestehenden, lockeren Kooperation.
Mild ist die eine Sache, aber wie sieht es mit den Wolken aus? Sie meinen es besser als die meisten Wettermodelle vorhergesagt haben und diese Lange Nacht der Museen erleben wir nach anfänglichen Cirren sogar einen wolkenlosen Himmel. Den brauchen wir auch, denn Mond oder helle Planeten fehlen heuer am Abend und in der Nacht. So führt uns die Reise in der Dämmerung zunächst natürlich zu terrestrischen Zielen (und wir schauen Athene an der Spitze des KHM in die Augen). Später jedoch brauchen wir den klaren Himmel, denn nebst hellen Sternen zeigen wir auch die fernen Planeten Uranus und Neptun - trotz der hellen Fassadenbeleuchtung, die uns, anders als im Vorjahr, heuer unbarmherzig in helles Licht taucht. Da muss rasch der eine oder andere Schattenspender gebastelt werden.
Um Mitternacht wird die Fassadenbeleuchtung abgeschaltet. Plötzlich sind mit freiem Auge Sterne zu erkennen. Und unsere Fernrohre führen die jetzt noch anwesenden Interessierten weit, weit hinaus ins Universum: Zur Andromedagalaxie!
Es ist der letzte warme Abend in diesem Jahr. Kaum sind die Instrumente aufgebaut, werden schon die ersten - terrestrischen - Ziele bestaunt. (Mit Mausklick vergrößern)
Wir müssen auf die Sterne warten. Anfangs ist es zu hell, dann gibt es noch ein paar Wolken, aber durchschauen wollen alle.
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Endlich gibt es was am Himmel zu sehen: Helle Sterne und sogar die beiden fernen Planeten Uranus und Neptun!
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Es ist in der Tat eine lange Nacht und die Schlangen an den Teleskopen werden erst gegen Ende der Veranstaltung kürzer.
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Statistik? Ehrlich, die macht nicht viel Sinn bei so einer Freiluftveranstaltung. Die Schlangen an den Instrumenten waren oft sehr lang, und das über längere Zeit. Erklärt haben wir in vielen, vielen spannenden Einzelgesprächen, das erfordert viel Personal, danke an alle Aktiven für den enormen Einsatz!
Einmal mehr haben wir vielen Menschen die Sterne näher gebracht, und einmal mehr hat es uns viel Freude gemacht. Es war der letzte große Einsatz der Mobilen Sternwarte in diesem Jahr, aber schon sind wir im Gedanken bei vielen spannenden Aktivitäten im nächsten Jahr. Bleiben Sie dran!
Text: Alexander Pikhard.
Fotos: Gabriele Mitschke, Alexander Pikhard.
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |