WAA Frühjahrsworkshop 2017

Hohe Wand, beim Gasthof Postl, 28. 05. 2017

Der heurige Frühjahrsworkshop steht unter dem Motto "Suchen und Finden" und wendet sich an visuelle Beobachterinnen und Beobachter genauso wie an jene, die den Sternenhimmel mit ihrer Kamera erkunden wollen. Er fällt auf das lange Christi-Himmelfahrt-Wochenende und bietet somit viel Zeit, das Erlernte gleich in der Praxis zu erproben.

Wie immer sind im Vorfeld alle Augen auf die Wettermodelle gerichtet, und die sehen lange Zeit gar nicht so gut aus. Sogar ein Totalausfall aller vier Nächte erscheint möglich. Der Mittwoch ist dann auch wirklich verregnet. Dennoch fahren viele schon am Donnerstag auf die Hohe Wand, obwohl das Workshopprogramm erst am Freitagabend beginnt. Und werden belohnt. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag zählt, obwohl sehr windig, zu den klarsten, die wir je erlebt haben. Die nächste Nacht fällt dann weitgehen aus wegen dichter Bewölkung, was die Stimmung aber nicht drückt. Die Nacht von Samstag auf Sonntag wird dann makellos, wenn auch nicht so klar wie die erste.

Auch untertags hat der Himmel viel zu bieten. Die Sonne scheint häufig, leider mit ziemlich wenigen Sonnenflecken. Dafür entschädigt Venus mit mächtiger westlicher Elongation, sie ist vor allem am Vormittag ein attraktives Objekt. Das Auffinden der Venus am Tag macht Spaß und ist die ideale Gelegenheit, sich mit sphärischer Astronomie auseinanderzusetzen und denn Sinn astronomischer Koordinatensysteme zu verstehen.


Untertags steht die Beobachtung von Taghimmelobjekten auf dem Programm, allen voran Sonne und Venus. (Mit Mausklick vergrößern)

Ein Workshopwochenende auf der Hohen Wand ist immer ein Naturerlebnis insgesamt, nicht nur, was den Sternenhimmel anbelangt. Es bleibt viel Zeit für kleinere und größere Wanderungen samt Bewundern der schönen Almlandschaft auf diesem Hausberg von Wien. Wer nicht nur Sterne gern fotografiert, kommt voll auf seine Rechnung.


Ein Workshop auf der Hohen Wand ist immer auch ein Naturerlebnis, nicht nur was den Sternenhimmel anbelangt. (Mit Mausklick vergrößern)

Unsere Workshops haben immer eine Praxiskomponente, für die Vermittlung von reiner astronomischer Theorie gibt es andere Formate und Orte bei uns. Die Vorträge sind kurz und es bleibt reichlich Zeit für "Hands on", auch was die eine oder andere Reparatur am Fernrohr anbelangt.


Workshop heisst nicht nur zuhören, sondern auch mitmachen. Unsere Workshops haben immer eine Praxiskomponente. (Mit Mausklick vergrößern)

Höhepunkt sind die Beobachtungsnächte, die in ihrer Gesamtheit eine Star Party (Teleskoptreffen) ergeben. Uns gefällt Star Party besser, denn es treffen sich ja nicht nur die Teleskope, sondern die Menschen dahinter zum Austausch von Erfahrungen oder einfach dem gemeinsamen Genießen des Sternenhimmels.


Star Party - das ist ein Teleskoptreffen. Nur treffen sich natürlich nicht nur die Teleskope, sondern vor allem deren Besitzerinnen und Besitzer zum Austausch. (Mit Mausklick vergrößern)

Ist der Himmel klar, werden viele mit schönen Anblicken oder Fotos belohnt. Diesmal durften wir uns über zwei sehr schöne Nächte (plus 30 Minuten sehr klaren Himmels in der dritten Nacht) erfreuen. Zwei Kometen (C/2015 V2 Johnson und 41P/Tuttle-Giacobini-Kresák) sowie die Supernova 2017eaw in der Galaxie NGC 6946 sind besondere Objekte, die von vielen gesucht und auch gefunden werden.


Bei diesem Workshop durften wir uns über zwei sehr gute Beobachtungsnächte freuen, die uns viele schöne Blicke und Fotos bescherten. (Mit Mausklick vergrößern)

Ist das Wetter einmal nicht perfekt, wird improvisiert. Sei es, dass ein windgeschützter Ort gewählt werden muss (besser ein halber Himmel als gar keiner) oder dass, weil Wolken den ganzen Himmel bedecken, überhaupt eine andere Beschäftigung gesucht werden muss. Das ist der Geist der WAA, dass niemals schlechte Stimmung aufkommt, denn das Interesse am Sternenhimmel ist immer da, bei jedem Wetter, und daher immer wert, es mit Freute miteinander zu teilen.


Und wenn es einmal nicht so perfekt zum Beobachten ist, improvisieren wir. Sei es, indem wir dem Wind ausweichen, oder ganz etwas anderes tun, wie unsere Leidenschaft in die dunkle Nacht zu malen. (Mit Mausklick vergrößern)

So bleibt uns dieser Frühjahrsworkshop 2017 als ein Besonderer in Erinnerung, nicht nur des vorwiegend guten Wetters wegen. Mehr Bilder und Eindrücke gibt es auf unserer WAA Beobachtungen und Fotos, am besten dort nach "Frühjahrsworkshop 2017" suchen.

Text: Alexander Pikhard.
Fotos: Michael Bechinie, Peter Pecinka, Alexander Pikhard.


Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.
www.waa.at