Wie schon seit langem sind wir auch heuter zu Gast bei der Langen Nacht der Museen. Unsere Mobile Sternwarte steht auf dem Maria-Theresien-Platz, dem Zentrum dieser Veranstaltung, vor dem Naturhistorischen Museum Wien, mit dem wir die Station in Kooperation betreiben.
Enormes Wetterglück zeichnet diesen Abend aus. Es ist angenehm mild, wozu aber primär heftiger Föhn beiträgt, der für uns eine besondere Herausforderung darstellt. Über Wien hält sich bis gegen Mitternacht ein großes Wolkenloch, das uns für lange Zeit den Planeten Mars als (halbwegs) herzeigbares Himmelsobjekt präsentieren lässt. Und es bleibt trocken.
Bedingt durch das milde Wetter ist der Besuch heuer enorm. Zwischen 17 und 0 Uhr stehen Interessierte Schlange an unseren beiden Teleskopen, ohne dass auch nur einmal eine Pause eintritt. Dank Doppelbesetzung schaffen wir das auch.
Das Programm beginnt noch bei hellem Tag mit Blicken zu den Figuren am Dach des Kunsthistorischen Museums, allen voran Pallas Athene, ab der Dämmerung Mars und Saturn bis zu deren jeweiligem Untergang, ab dem Aufzug der Wolken wiederum architektonische Ziele in Wien bis zur Spitze des Stephansdoms. Gegen 0.30 Uhr bauen wir zugüg ab, da das Regenradar dies ratsam erscheinen lässt. Es bleibt aber zum Glück trocken.
Herzlichen Dank an unser tapferes Team und an das NHM für die gute Kooperation.
Während immer mehr Leute auf Einlass in die Museen warten, bauen wir unsere Instrumente auf. Der starke Föhn ist eine spezielle Herausforderung. So gut verzurrt war unser Infozelt noch nie. Und es hielt auch Böen von 60km/h stand. (Mit Mausklick vergrößern)
Solange es noch zu hell für Gestirne ist, müssen terrestrische Objekte im Fernrohr herhalten, allen voran Pallas Athene an der Spitze des Kunsthistorischen Museums. Sie ist anfänglich von Krähen umkämpft, was im Fernrohr kurzweilig zu beobachten ist, Restauratoren aber weniger erfreuen dürfte. Schon jetzt bilden sich Schlangen an den Teleskopen. (Mit Mausklick vergrößern)
Der Ansturm zur Langen Nacht der Museen ist heuer enorm, was wahrscheinlich an dem milden Abend liegt (und in den Museen stört der Wind ja nicht). In der Dämmerung warten wir auf Gestirne. (Mit Mausklick vergrößern)
Wir finden Mars und der Rote Planet wird unser Begleiter und wichtgstes Objekt im Fernrohr, bis er hinter dem Museumsquartier untergeht. Viel ist natürlich nicht zu sehen, dazu ist der Planet schon zu weit von uns entfernt und vor allem die Luftunruhe viel zu schlecht, bedingt durch den Föhnsturm. Aber es ist ein Blick ins Weltall und eine Zeitlang gibt es ja auch noch Saturn, dessen Ringe trotz Luftunruhe und Wind viele begeistern. (Mit Mausklick vergrößern)
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Die Schlangen hinter unseren beiden Teleskopen reissen zwischen 17 Uhr und Mitternacht nicht ab. Keine Pause! Da wir mit doppelter Besetzung antreten, ist das kein Problem, die Betreuung am Fernrohr kann wechseln, wann immer dies nötig wird. (Mit Mausklick vergrößern)
Nachdem auch Mars verschwunden ist, versuchen wir kurz einen Blick zu den Sternen des Herbsthimmels. Doch die Wolken werden nach 23 Uhr immer dichter, die Sterne immer rarer. So wenden wir uns wieder den Figuren auf dem Kunsthistorischen Museum und dem Stehphansdom zu. Kurz nach Mitternacht beginnen wir mit dem Abbau, da das Regenradar zeigt, dass Schauer ganz knapp östlich an uns vorbei gezogen sind und von Süden sich weitere nähern. Zum Glück bleibt es aber trocken. (Mit Mausklick vergrößern)
Text und Fotos: Alexander Pikhard
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |