Auf Einladung des Instituts für Astrophysik der Universität Wien sind wir wieder einmal zu Gast auf der wunderbaren Wiener Universitätssternwarte, um mit unseren Fernrohren bei einer großen Veranstaltung auszuhelfen. Diesmal ist es die Ö1 Vollmondnacht, zu der es gleich zwei Anlässe gibt: Das 50-jährige Jubiläum des Starts der Mission Apollo 11 (die in der ersten bemannten Mondlandung gipfelte) und eine partielle Mondfinsternis.
Ö1 Vollmondnacht (Mit Mausklick vergrößern)
Die Ö1 Vollmondnacht wird im Vorfeld intensiv beworben und daher werden seitens des Instituts sehr viele Gäste erwartet. Wir haben zwei Teleskop-Teams, Informationsposter zur Mondfinsternis und jede Menge Handouts zur Mondfinsternis vorbereitet.
Das Institut für Astrophysik bietet eine breite Leistungsschau mit vielen Informationsständen, an denen Einblicke in die aktuelle Forschung des Instituts, aber auch seine Geschichte geboten werden. Zusätzlich gibt es Vorträge, Auftritte der Science Busters, das Mobile Planetarium und auch ein kulturelles Begleitprogramm.
Leistungsschau des Instituts für Astrophysik bei der Ö1 Vollmondnacht (Mit Mausklick vergrößern)
Die Ö1 Vollmondnacht ist sehr gut besucht. Auch das Mobile Planetarium der Universitätssternwarte kommt zum Einsatz. (Mit Mausklick vergrößern)
Kulturprogramm in dem großartigen Sternwartengebäude im Rahmen der Ö1 Vollmondnacht (Mit Mausklick vergrößern)
Unser Part umfasst die Betreuung eines Informationsstands und der Fernrohre auf der Westterrasse. Fernrohre auf eine Sternwarte bringen? Ja, durchaus sinnvoll. Die Kuppeln des Instituts fassen nur wenige Personen, die Führungen am Großen Refraktor sind ausgebucht, ehe das Programm beginnt, und auch an der Westkuppel sind nur mehr wenige Plätze zu ergattern. So stellen das Institut und wir zusammen einige gehobene Amateurteleskope zur Beobachtung von Jupiter, Saturn und auch der Mondfinsternis.
Unser Fernrohrprogramm beginnt unmittelbar mit dem Beginn der Ö1 Vollmondnacht um 17 Uhr, eigentlich schon davor. Zunächst ist ein Blick zur Sonne möglich, der Himmel präsentiert sich am späten Nachmittag fast wolkenlos. Es ist zwar nicht viel los auf der Sonne, aber dennoch können wir einen Blick durchs Fernrohr anbieten.
Für großes Erstaunen sorgt der Blick zu einem Stern bei Tag. Dank guter Aufstellung gelingt es kurz nach 17 Uhr, Arktur mit einem Meade LX90 aufzufinden. Bei durchaus klarem Himmel ist der Stern ohne Probleme zu erkennen. Das spricht sich bald herum auf der ganzen Sternwarte und sorgt für spannende Fragen und Erklärungen, wieso denn ein Stern bei Tag zu sehen sein kann (wir wissen, dass das möglich ist).
Am Abend werden die Wolken leider dichter und zunächst sind die Blätter der nahen Bäume die einzigen Ziele im Fernrohr. Erst spät - als es ohnedies erst dunkel wird - taucht Jupiter aus den Wolken auf, was zu einem deutlich hörbaren Beifall der Menge führt. Ein wenig später folgt Saturn, die beiden Planeten sind im Fernrohr stets beeindruckend.
Bei den Fernrohren auf der Westterrasse ist immer sehr viel los (Mit Mausklick vergrößern)
Anfänglich geht sich bei fast wolkenlosem Himmel ein Blick zur Sonne aus (Mit Mausklick vergrößern)
Ein Stern bei Tag?! Das sorgt für Erstaunen und erfordert so manche Erklärung. (Mit Mausklick vergrößern)
Am Abend werden die Wolken mehr und so müssen wir zunächst in die Bäume blicken. (Mit Mausklick vergrößern)
Als es dunkel wird, lösen sich die Wolken auf, Jupiter und Saturn kommen zum Vorschein. (Mit Mausklick vergrößern)
Und dann taucht der partiell verfisterte Mond aus den Wolken und hinter der Sternwarte auf - es ist der südlichste Vollmond im Jahr und der steht entsprechend tief und müht sich über die Bäume des Sternwartenparks und die Dächer der Sternwarte. Immer besser wird die Mondfinsternis zu sehen und die Ö1 Vollmondnacht damit endgültig zum Riesenerfolg.
Endlich taucht der Mond auf und wir können - gut informiert - die Mondfinsternis beobachten. (Mit Mausklick vergrößern)
Der Höhepunkt der Ö1 Vollmondnacht: Die partielle Mondfinsternis. (Mit Mausklick vergrößern)
Letztlich werden rund 1.500 Gäste gezählt, auf der Terrasse hatten wir von 17.00 bis 00.30 Uhr keine Minute Pause, erklärten geduldig die gezeigten Objekte und beantworteten auch die anspruchsvollsten Fragen.
Vielen Dank an das Institut für Astrophysik für die Einladung, bei dieser tollen Veranstaltung mitwirken zu dürfen, und vor allem an das tapfere Team an den Fernrohren: Anneliese Haika, Christa Plassak und Benjamin Werner.
Text und Fotos: Alexander Pikhard.
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |