Nach einem Jahr coronabedingter Pause sind wir wieder bei der Langen Nacht der Museen dabei, wieder bei unserem langjährigen Partner, dem Naturhistorischen Museum Wien. Die heutige Nacht bietet ein paar Herausforderungen: Zum einen, es herrscht immer noch Pandemie, Durchschauen ist nicht wegen des hohen Infektionsrisikos über die Augenschleimhäute. Aber da haben wir schon Erfahrung mit "Mobile Sternwarte - The Next Generation". Doch dann ist da heute noch etwas: Sturm! Und der treibt uns sprichtwörtlich fast an unsere Grenzen. Doch es klappt bis zum Ende. Herzlichen Dank an das NHM für die Partnerschaft und die technische Unterstützung und an unser tapferes Team aktiver Mitglieder!
Unsere Station bei der stürmischen Langen Nacht der Museen 2021 vor dem Naturhistorischen Museum Wien. Zunächst das gewohnte Zelt. Das Teleskop dann eher ungewohnt, da Durchschauen wegen der hohen Infektionsgefahr über die Augenschleimhäute definitiv nicht möglich ist in Zeiten einer Pandemie. Zunächst, wie immer, terrestrische Ziele (hier Athene auf der Kuppel des kunsthistorischen Museums). Bald sieht unser Setup aber so aus wie im Bild rechts unten. Der Sturm macht dies notwendig und so kommen wir durch die Nacht. (Mit Mausklick vergrößern)
Dämmerung in der Langen Nacht der Museen 2021 vor dem NHM (oben im Bild der Blick auf das KHM). Erstes astronomisches Ziel ist Venus, die ein ganz kurzes Gastspiel gibt. Das Seeing ist, kein Wunder bei dem Sturm, elendig. (Mit Mausklick vergrößern)
Blaue Stunde bei der Langen Nacht der Museen 2021 vor dem Naturhistorischen Museum Wien. Über dem Kunsthistorischen Museum stehen Jupiter (rechts oberhalb der Kuppel) und Saturn (weiter rechts), beide markiert. Nach Venus, die bald untergeht, schwenken wir zu Saturn, der leider auch sehr tief am Himmel steht (und das noch einige Jahre tun wird). Jetzt folgt die Bewährungsprobe des "neuen Schauens". Und sie da: Höchst erfolgreich! Aus dem Einzel- wird ein Gruppenerlebnis, kein "ich seh nichts" mehr, kein "das soll alles sein?", statt dessen durchaus Begeisterung. Und das Erklären des Gezeigten ist in der Gruppe natürlich viel effektiver. So nebenbei, der Handyschnappschuss des Gezeigten wird zwar nicht gut (war er auch vorher nicht), aber deutlich einfacher. (Mit Mausklick vergrößern)
Jupiter in der Langen Nacht der Museen 2021 vor dem Naturhistorischen Museum Wien. Planeten sind ja zum Glück bei dem Flutlicht rundherum kein Problem. Galileische Monde sind jetzt einfach gezeigt und erklärt, auch die Wolkenstreifen sind, trotz des unglaublich schlechten Seeings, kein Problem, sogar der GRF gibt am Ende ein Gastspiel. (Mit Mausklick vergrößern)
"Sonstiges" in dieser Langen Nacht der Museen 2021: Oben passiert die Internationale Raumstation (ISS, links oben) Jupiter (rechts über der Kuppel des KHM) und Saturn (weiter rechts). Im Bild unten rechts Uranus, das letzte Ziel unserer Sternenreise in dieser Nacht. (Mit Mausklick vergrößern)
Bei längerer Betrachtung des Bildschirms erzeugt unser Gehirn letztlich Bilder wie diese (mit spezieller Software aus aufgenommenen Videosequenzen gerechnet), und das trotz des schlechten Seeings. Oben Jupiter mit Ganymed und Callisto links eng beisammen, dann Io und Europa. Links unten die Krone des Stephansdoms in der Abenddämmerung. Rechts unten Venus, Saturn, Jupiter und Uranus. Lange Nacht der Museen 2021. (Mit Mausklick vergrößern)
Text und Fotos: Alexander Pikhard
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |