Das Programm der heurigen Jahrestagung in der Wiener Universitätssternwarte (Mit Mausklick vergrößern)
25 Jahre WAA. Dem feierlichen Anlass entsprechend soll die Jahrestagung heuer in einem besonderen Rahmen stattfinden. So fiel die Wahl auf die Wiener Universitätssternwarte in Währing. Das imposante Gebäude bietet ein festliches Ambiente. Die Leitung des Instituts (ganz spezieller Dank an den Institutsleiter, Univ.-Prof. Dr. Glenn van de Ven) ermöglichte uns die Durchführung unserer Tagung in diesen Räumlichkeiten des Instituts, und das noch dazu kostenlos. Danke!
Die (neue) Wiener Universitätssternwarte in Währing ist in der Tat ein imposantes Gebäude und immer noch der größte geschlossene Sternwartenbau der Welt. Mit ihrem kreuzförmigen Grundriss hat sie auf den Meter genau die gleichen Abmessungen wie der Wiener Stephansdom (nur in der Höhe kommt sie nicht hin). Errichtet 1874 bis 1879 von den bekannten Architekten Fellner&Hellmer, die sich vor allem im Theaterbau einen Namen gemacht haben (Wien/Volkstheater, Wien/Ronacher, Wien/Konzerthaus, Prag/Oper, Brünn, Budapest, Augsburg, Karlsbad, u.v.a.m), zeigt sich das Gebäude zweigeteilt. Der Südflügel, in dem sich seinerzeit Wohnräume für die bei Nacht arbeitenden Astronomen befanden und heute die Büroräume des Instituts, wurde eben im Theaterstil errichtet mit einer monumentalen Treppe zur Sternwarte. Die eigentliche Sternwarte wurde einer achteckigen romanischen Basilika nachempfunden. Die Akustik in diesem Rundsaal, über dem die große Hauptkuppel thront und an den sich an drei Seiten weitere Kuppeln anschließen, ähnelt wirklich jener einer Kathedrale.
Die Sternwarte, einst außerhalb Wiens, liegt heute in einem noblen Villenviertel inmitten eines sehr naturbelassenen, parkartigen Geländes, das mitten in der Stadt auch ein Naturschutzgebiet bildet. In dem weitläufigen Gelände und Gebäude gelten strenge Sicherheitsauflagen und wir müssen auch etliche Wegweiser anbringen.
Das imposante Gebäude der Wiener Universitätssternwarte, erbaut 1874 bis 1879, in Wien Währing (Mit Mausklick vergrößern)
Geradezu imperial präsentiert sich die Wiener Universitätssternwarte in ihrem Inneren; der seinerzeitige Wohntrakt wurde im Stil eines Ringstraßentheaters erbaut. (Mit Mausklick vergrößern)
Vorbereitung muss sein. In dem weitläufigen Gelände und Gebäude darf es an Hinweisschildern nicht fehlen und auch die Technik im Hörsaal muss passen. (Mit Mausklick vergrößern)
Wir mussten aus Sicherheitsgründen Anzahl der teilnehmenden Personen auf das offizielle Fassungsvermögen des Hörsaals des Instituts für Astrophysik beschränken; dies inklusive Organisation und vortragender Personen. Tatsächlich blieb kaum ein Platz frei, es gab nur ganz wenige krankheitsbedingte Absagen. Den Anwesenden konnten wir ein spannendes und buntes Vortragsprogramm bieten.
Den Anfang machte die Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien, Dr. Katrin Vohland. Die gelernte Biologin präsentierte das Konzept von Citizen Science und dessen Bedeutung in der heutigen Gesellschaft. Danach berichtete Klaus Bernhard von der Linzer Astronomischen Gemeinschaft darüber, wie er, ganz im Sinne von Citizen Science, vom Schreibtisch aus neue veränderliche Sterne entdeckt. Ein professioneller Beitrag aus dem Bereich der Amateurastronomie.
An diesem unglaublich milden Herbsttag - wir maßen am Nachmittag über 20°C - konnten wir die erste Pause bei Sonnenschein auf der Ostterrasse der Sternwarte verbringen. Es gab auch Gelegenheit, mit den Vortragenden der beiden ersten Beiträge Gedanken auszutauschen oder offene Fragen zu klären. Außerdem gab es Gelegenheit, den Großen Refraktor der Sternwarte zu besichtigen - bei seiner Errichtung 1878 war er für ganz kurze Zeit der größte Refraktor der Welt. Oliver Czoske vom Institut für Astrophysik erklärte dieses imposante Gerät.
Der Hörsaal ist fast bis auf den letzten Platz gefüllt. (Mit Mausklick vergrößern)
Erster Vortragsblock: Die Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien, Katrin Vohland, berichtet über Citizen Science und
Klaus Bernhard von der Linzer Astronomischen Gemeinschaft über die Jagd nach veränderlichen Sternen vom Schreibtisch aus. (Mit Mausklick vergrößern)
Erste Pause; der ungewöhnlich warme Herbsttag lädt zum Aufenthalt auf der Ostterrasse der Sternwarte. (Mit Mausklick vergrößern)
In der ersten Pause kann auch der Große Refraktor der Universitätssternwarte besichtigt werden. (Mit Mausklick vergrößern)
Im zweiten Vortragsblock stellt die junge Assistenzprofessorin Sudeshna Boro Saikia vom Institut für Astrophysik der Universität Wien das interessante Thema der Untersuchung von Atmosphären von Expoplaneten vor, samt Überlegen, was dies für deren Habilitabilität bedeutet, also die Frage, ob auf ihnen Leben möglich wäre. Anschließend blicken Anneliese Haika und Alexander Pikhard auf 25 Jahre WAA zurück.
In der zweiten Pause kann immer noch die Terrasse genutzt werden, der ebenfalls imposante Rundsaal der Sternwarte wird auch zum Ort der Begegnung.
Zweiter Vortragsblock. Sudeshna Boro Saikia vom Institut für Astrophysik der Universität Wien berichtet über
Atmosphären und Habitabilität von Exoplaneten, Anneliese Haika und Alexander Pikhard blicken auf 25 Jahre WAA zurück. (Mit Mausklick vergrößern)
Zweite Pause. Der Rundsaal der Universitätssternwarte wurde im Stil einer romanischen Basilika errichtet (und hat auch deren Akustik). (Mit Mausklick vergrößern)
Eine Jahrestagung zum Anlass "25 Jahre WAA" braucht natürlich einen besonderen Höhepunkt. So freut es uns, dass wir Franz Kerschbaum und Christine Ackerl gewinnen konnten, gemeinsam mit ihrem Team (Adrián Artacho und Matthias Heger, Buch und Regie) das Theaterstück "Herschel und das unsichtbare Ende des Regenbogens" aufzuführen. Franz Kerschbaum verkörpert darin den berühmten Astronomen Wilhelm Herschel, Christine Ackerl dessen Schwester und Astronomin Caroline Herschel. Caroline und Wilhelm Herschel entdeckten im Jahr 1800 die Infrarotstrahlung, wovon dieses Stück handelt. So verwandelte sich der Hörsaal zum Theater und der Bühnenbereich führte uns ins England des Jahrs 1800.
Höhepunkt unserer Festveranstaltung: Das Theaterstück "Herschel und das unsichtbare Ende des Regenbogens" mit Franz Kerschbaum
als Wilhelm Herschel und Christine Ackerl als Caroline Herschel. Es handelt von der Entdeckung der infraroten Strahlung.
Einleitende Erzählung: Matthias Heger. (Mit Mausklick vergrößern)
Franz Kerschbaum als Wilhelm Herschel und Christine Ackerl als Caroline Herschel. (Mit Mausklick vergrößern)
Franz Kerschbaum als Wilhelm Herschel und Christine Ackerl als Caroline Herschel. (Mit Mausklick vergrößern)
Den Abschluss der schönen Tagung bildet ein reichhaltiges Buffet mit viel Gelegenheit, sich auzutauschen und zu vernetzen. Eine würdige Tagung zum Anlass "25 Jahre WAA".
Den Abschluss unserer schönen Tagung bildet ein reichhaltiges Buffet mit viel Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen. (Mit Mausklick vergrößern)
Herzlichen Dank zu allerest an unsere Gastgeber, das Institut für Astrophysik der Universität Wien; an dessen Leiter, Univ.-Prof. Dr. Glenn van de Ven, für die kostenlose Vermietung sowie Andrea Kohut für die Unterstützung während der Tagung. Herzlichen Dank an alle Vortragenden für die guten Beiträge und natürlich an die astronomische Theatertruppe für die zusätzliche Aufführung exklusiv für uns. Und nicht zuletzt an unser eigenes "Local Organizing Committee (LOC)", das letztlich für den reibungslosen Ablauf der Tagung von der ersten Ankündigung bis zum letzten weggeräumten Sessel sorgte.
Unser "LOC": Anneliese Haika (Tagungsleitung und Moderation), Christa Plassak (Organisationsleitung), Blandina Nemeth, Benjamin Werner und Doris "Doz" Wohlmuth (Organisation)
sowie Alexander Pikhard (WAA-Präsident). Dazu noch Andrea Kohut vom Institut für Astrophysik (nicht im Bild). (Mit Mausklick vergrößern)
Fotos: Christa Plassak und Alexander Pikhard.
Text: Alexander Pikhard
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie. www.waa.at |