Die Bahn des Mondes um die Erde ist zur Bahn der Erde um die Sonne leicht geneigt um einen
Winkel von etwas mehr als 5°. Damit zieht der Mond nicht in der gleichen Bahn wie die Sonne
über den Himmel, sondern in einer leicht abweichenden. An zwei Punkten, den so genannten
Knoten, schneidet die Mondbahn die Bahn der Sonne am Himmel.
Die Lage der Mondbahn im Raum
Tipp für Wissbegierige: In der Nähe der Knoten kann es zu Sonnen- und
Mondfinsternissen kommen, und nur dort. Denn nur wenn der Vollmond nahe bei einem der Knoten
steht, kann er in den Schatten der Erde treten, es kommt zu einer Mondfinsternis. Nur wenn der
Neumond nahe bei einem der Knoten steht, kann sich der Neumond vor die Sonne schieben, es kommt
zu einer Sonnenfinsternis.
Entlang der Mondbahn gibt es am Himmel also zwei Punkte, in denen der Mond die Sonnenbahn kreuzt:
Den aufsteigenden Knoten (das astronomische Symbol ist ein Zeichen, das dem griechischen Buchstaben
Omega ähnelt), hier kreuzt der Mond die Sonnenbahn von Süden nach Norden, und den absteigenden
Knoten (das Symbol ist jenes des aufsteigenden Knotens auf den Kopf gestellt), hier kreuzt der Mond die
Sonnenbahn von Norden nach Süden.
Der aufsteigende Knoten der Mondbahn
Tipp: Weder die Sonnenbahn, noch die Mondbahn, noch die Knoten sind am Himmel tatsächlich
sichtbar. Die Mondbahn manifestiert sich nur durch die langsame Bewegung des Mondes von Westen nach
Osten vor den Sternen. Die Sonnenbahn ist noch weniger gut zu erfassen, da wir Sonne und Sterne nicht
gleichzeitig sehen können.
Der Mond wandert entlang der Mondbahn rund um die Erde. Für einen Umlauf benötigt er etwa 27,3
Tage, bezogen auf die gleiche Stelle des Himmels. Nach dieser Zeit steht der Mond also wieder in etwa bei
den gleichen Sternen. Wir sprechen daher von der siderischen Umlaufzeit (Sidus = lat. für Stern).
Die siderische Umlaufzeit des Mondes
Tipp: Die Mondphasen wiederholen sich nach einem längeren Zeitraum von etwa 29,5 Tagen.
Das rührt daher, dass die Mondphasen durch die Stellung von Sonne und Mond am Himmel zustandekommen
und die Sonne im Lauf dieser 27,3 Tage natürlich auch am Himmel weiterzieht, so dass der Mond noch
etwas mehr als zwei Tage weiter in seiner Bahn ziehen muss, um wieder in der gleichen Phase zu stehen.
In allen Grafiken in diesem Artikel werden die Mondphasen nicht
berücksichtig!
Ein Stern oder Planet kann vom Mond bedeckt werden, wenn er nahe genug der scheinbaren Mondbahn
am Himmel steht. Das ist aber nicht immer der Fall.
Es kommt aber auch sehr darauf an, wo auf der Erde wir stehen. Unser Trabant steht
so nahe, dass schon ein paar Hundert Kilometer einen signifikanten Unterschied in der Bahn des Mondes vor
dem Hintergrund der Sterne ergeben.
Die Parallaxe des Mondes
Bedeckt der Mond etwa von Wien aus betrachtet einen Stern, dann ist von Afrika aus keine Bedeckung zu
beobachten, der Mond zieht nördlich an dem Stern vorbei. Findet eine Bedeckung für Südafrika
statt, zieht der Mond von Wien aus südlich an dem Stern vorbei.
Dies bedeutet, dass nur ganz wenige Bedeckungen einer Serie auch wirklich von einem bestimmten Ort aus zu
sehen sind. In der Hälfte der Fälle stehen Mond und Stern unter dem Horizont, und in den restlichen
Fällen muss die Bedeckung zur richtigen Zeit und an der richtigen Stelle des Himmels stattfinden, um von
einem bestimmten Ort aus gesehen werden zu können.
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