Finsternisse abseits von Erde und Mond

Astronomische Finsternisse (Teil 5)

Astronomische Finsternisse zählen zu den spektakulärsten Himmelserscheinungen. So spektakulär, dass sie schon in ältesten historischen Chroniken beschrieben werden und heute helfen, diese zu datieren. Dass sie periodisch auftreten, gehört zu den frühesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Menschheit. Ihr Zustandekommen zu verstehen heißt, die Himmelsmechanik zu verstehen. Ihre Erscheinung zu verstehen führt uns in die moderne Physik von Sonne, Erde, Mond und weiter. Finsternisse beschränken sich nicht nur auf das System dieser drei Gestirne; auch Planeten und Sterne können verfinstert werden. Und bei einigen Planeten sind wir sogar mit relativ einfachen Mitteln imstande, Sonnen- und Finsternisse abseits von Erde und Mond ganz anderer Art zu beobachten.

Teil 5 behandelt Finsternisse abseits von Erde und Mond.

Inhalt

Im System des Jupiter: Die vier Galileischen Jupitermonde, schon mit kleinen Fernrohren gut zu erkennen, erzeugen bei genauerer Betrachtung jede Menge Sonnen- und Mondfinsternisse in diesem System. Während die Mondfinsternisse aber eher unspektakulär verlaufen, haben die Sonnenfinsternisse ihren besonderen Reiz. Wir können den dunklen Schatten eines Mondes langsam über den Riesenplaneten ziehen sehen. Rund alle sechs Jahre bietet sich eine besondere Gelegenheit: Gegenseitige Bedeckungen oder Verfinsterungen der Monde.

Im System des Saturn: Während im System der Jupitermonde aufgrund seiner Lage praktisch immer Sonnen- und Mondfinsternisse zu sehen sind, ist dies beim Saturn nicht der Fall. Nur etwa alle 15 Jahre kommt es zur Kantenstellung und damit zur Möglichkeit, Sonnen- und Mondfinsternisse auf Saturn gut beobachten zu können. Allerdings sind diese Erscheinungen nur beim größten Saturnmond Titan leicht zu beobachten, was sie noch seltener macht.

Bedeckungen durch Planeten und Asteroiden: Bedeckungen durch Planeten sind noch seltener als Transits von Merkur oder Venus vor der Sonne. Häufiger sind Bedeckungen durch Asteroiden. Aufgrund ihrer minimalen Größe ziemlich unwahrscheinlich, macht die Anzahl der Asteroiden die Statistik aus. Bedeckt ein Asteroid einen wesentlich helleren Stern, so verschwindet dieser für einen kurzen Augenblick. Das war's? Nein, denn aus Beobachtung von vielen verschiedenen Orten kann so sogar auf die Form des bedeckenden Objekts geschlossen werden. So entsteht ein wertvolles Beobachtungsprogramm.

Ein Fazit: Sonnen- und Mondfinsternisse, Bedeckungen und Transits bilden "das Salz in der Suppe" für die Amateurastronomie. Sie sorgen für aufregende Abwechslung am Sternenhimmel und vor allem die totalen Sonnenfinsternisse tragen durchaus Suchtpotenzial in sich. Kein Wunder, dass der Astronomische Überblick über ein Jahr meist mit diesen Ereignissen beginnt. Was tut sich denn, zusammengefasst, in den nächsten Jahren?

Zusatzinformationen

Level: B (Begeisterte Beobachter mit eigener Erfahrung und mittleren Kenntnissen). Bringen Sie eine gute Portion Neugier mit und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen.

Vortragender: DI Alexander Pikhard

Termin, Preis, Anmeldung

  • Termin: Samstag, 31. Jänner 2026, 14.00 bis 18.00 Uhr

  • Ort: Per Videokonferenz

  • Einzelkurs Mitglieder €10,00/Nichtmitglieder €20,00. Semesterpaket (5 Kurse) Mitglieder €50,00/Nichtmitglieder €90,00. Die Kurse finden als Videokonferenz statt. Inkludiert sind Teilnahme und Handouts in elektronischer Form. Zugangsdaten und Handouts werden kurz vor dem Termin per Email zugesandt. Mitgliederpreis gilt für WAA und ÖAV.

  • Anmeldung: Verbindliche Anmeldung ist unbedingt bis zwei Wochen vor Beginn erforderlich.

  • Online-Anmeldung

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