Ein neues Objekt wird entdeckt
Die Mechanik des Himmels (Teil 5)
Die Himmelsmechanik beschreibt als Teilgebiet der Astronomie die Bewegung astronomischer Objekte
aufgrund physikalischer Theorien mit Hilfe mathematischer Modellierung.
In der Reihe "Die Mechanik des Himmels" bringen wir in verständlicher Form dieses
fundametale Kapitel der Astronomie näher und erläutern wichtige Konzepte der astronomischen
Zeit- und Ephemeridenrechnung.
Teil 5 behandelt Astrometrie und Bahnbestimmung (jeweils als Ausblick)
Inhalt
Bis ans Ende des 19. Jahrhunderts war es nicht unüblich, dass Astronomen
im Fernrohr ein Gestirn erblickten, das auf ihrer Sternkarte nicht verzeichnet war.
Ein neues Objekt! So wurde 1781 Uranus entdeckt, 1801 Ceres und bis ins frühe
20. Jahrhundert Hunderte Asteroiden und Kometen. Mit dem Aufkommen der Fotografie
änderte sich daran nur der Umstand, dass die Entdeckung nicht mit dem Auge am
Fernrohr, sondern mit dem Auge am Betrachter der Fotoplatte erfolgte, wie es bei
Pluto 1930 der Fall war.
Was ist in einem solchen Fall zu tun? Zunächst einmal ist es wichtig, die Position
des Objekts genau zu vermessen und das über einen längeren Zeitraum. Mindestens drei
Positionen sind erforderlich, um eine erste Idee für die Raumbahn des neuen
Himmelskörpers zu erhalten, dessen Entfernung zunächst unbekannt ist und nur aus seiner
Bewegung erschlossen werden kann. Je mehr Beobachtungen, desto besser wird die berechnete
Bahn.
In der heutigen Zeit haben wir moderne Hilfsmittel für so einen vermeintlichen
Entdeckungsfall. Global zugängliche Datenbanken und hochentwickelte Computerprogramme
wie das in Linz entwickelte Astrometrica klären schnell die Frage "neu oder nicht neu?".
Und wenn neu, dann ist auch das Vermessen der Positionen dank der digitalen Fotografie
viel einfacher geworden. Und dann gibt es die Internationale Astronomische Union, die
standardisierte Verfahren dokumentiert hat, wie wirklich bei einer vermeintlichen
Entdeckung vorzugehen ist. Denn: Möglich sind Neuentdeckungen durch Amateure auch
heute noch!
Zusatzinformationen
Level: B (Begeisterte Beobachter mit eigener Erfahrung und mittleren Kenntnissen).
Bringen Sie eine gute Portion Neugier mit und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen.
Kenntnisse in Oberstufenmathematik sind von Vorteil, aber nicht Voraussetzung.
Vortragender: DI Alexander Pikhard
Termin, Preis, Anmeldung
Für diesen Kurs steht noch kein (nicht ausgebuchter) Termin fest. Bitte lassen Sie sich über das Anmeldeformular vormerken. Bei 10 oder mehr Vormerkungen nehmen wir den Kurs in die Planung für das nächste freie Semester auf.
Anmeldung: Verbindliche Anmeldung ist
unbedingt bis zwei Wochen vor Beginn erforderlich, über unser Onlineformular oder persönlich bei unserem Astrotreff oder einem anderen Kurs oder Workshop.
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