7. Gegenseitige Jupitermonderscheinungen

Jupitermonde

 

Gegenseitige Jupitermonderscheinungen sind Jupitermondkonjunktionen - sie können jederzeit eintreten - und gegenseitige Verfinsterungen und Bedeckungen. Diese beiden Erscheinungen können nur dann eintreten, wenn wir das System des Jupiter von der Kante sehen (alle 6 Jahre).

 

7.1. Jupitermondkonjunktionen


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Sehr häufig sind Begegnungen von Jupitermonden. Je flacher wir auf die Bahnen blicken, desto enger fallen sie aus. Jupitermondkonjunktionen sind die am einfachsten zu beobachtenden Erscheinungen. Sie können bereits in einem kleinen Fernrohr gesehen werden und die Ermittlung des Konjunktionszeitpunktes ist mit einer Messserie ganz einfach.

Da die Bestimmung des exakten Konjunktionszeitpunktes auch ein wertvoller Beitrag zur Verbesserung der (berechneten) Jupitermondbahnen ist, zählt die Beobachtung von Jupitermondkonjunktionen zu den am weitesten verbreiteten, international koordinierten Beobachtungsprogrammen für Amateure. In Österreich ist das Astronomische Büro (Prof. Mucke) Anlaufstelle für dieses Programm.

Es gibt zwei Arten solcher Begegnungen: Gleichläufige und gegenläufige.

  • Bei einer gleichläufigen Konjunktion überholt der innere Mond den äußeren. Über einen längeren Zeitraum scheinen die beiden Monde fast gleich schnell nebeneinander herzulaufen. Die Erscheinung dauert sehr lange und der exakte Konjunktionszeitpunkt ist schwierig zu ermitteln.

  • Bei einer gegenläufigen Konjunktion begegnen die Monde einander. Gegenläufige Konjunktionen gehen sehr rasch von statten und der Konjunktionszeitpunkt ist recht genau zu ermitteln.

Der Extremfall einer Jupitermondkonjunktion ist die gegenseitige Bedeckung (siehe unten).


 

7.2. Ermittlung des Konjunktionszeitpunkts


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Die Bestimmung der genauen Kontakt- oder Konjunktionszeitpunkte ist ein wertvolles Beobachtungsprogramm für Amateure. Da diese Ereignisse langsam verlaufen, reicht eine Genauigkeit von einigen Sekunden aus.

Dass die Erscheinungen langsam verlaufen, erschwert die Sache aber auch. In der Praxis hat es sich bewährt, Messserien durchzuführen. Man beobachtet in möglichst regelmäßigen Abständen und hält fest, in welcher Phase sich das Ereignis gerade befindet und wie sicher man sich ist. Daraus ermittelt man dann ein gewichtetes Mittel. Je sicherer ein Messpunkt, desto höher wird er bewertet. Aus dieser Messung und mit etwas Mathematik lässt sich der Zeitpunkt des Ereignisses sowie ein statistischer Fehler recht genau ermitteln, zumindest auf die geforderte Sekundengenauigkeit. Vorausberechnungen in astronomischen Jahrbüchern sind übrigens recht genau.


 

7.3. Gegenseitige Bedeckungen und Verfinsterungen


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Wenn die Sonne in der Ebene der Jupitermondbahnen steht, kann es zu gegenseitigen Verfinsterungen von Monden kommen. Dabei wandert ein Mond durch den Schatten eines anderen, wobei die Finsternis meist partiell ist.

Man kann dann verfolgen, wie die Helligkeit des verfinsterten Mondes zuerst langsam abnimmt und dann wieder zunimmt. Man darf nicht erwarten, das partiell verfinsterte Scheibchen eines Mondes zu sehen. Dieses Detail wäre wesentlich kleiner als eine Bogensekunde. Das Verfahren zur Bestimmung der scheinbaren Helligkeit ist dabei das gleiche wie bei der Verfinsterung eines Mondes durch Jupiter.

Wenn die Erde in der Ebene der Jupitermondbahnen steht, kann es zu gegenseitigen Bedeckungen von Monden kommen. Dabei wandert ein Mond genau vor einem anderen vorbei (eigentlich der Extremfall einer Jupitermondkonjunktion).

Man kann für eine gewisse Zeit die beiden Monde nicht trennen. Man sieht einen Lichtpunkt, der wesentlich heller erscheint als ein einzelner Mond. Dass man zwei sich berührende Scheibchen erkennt, kommt nur ganz selten vor und ist nur in großen Instrumenten möglich.

Zu den absolut seltensten Erscheinungen zählen gegenseitige Jupitermonderscheinungen, die mit einer der „normalen“ Erscheinungen zusammenfallen, etwa eine gegenseitige Verfinsterung vor dem Jupiter.

Die nächste Gelegenheit für gegenseitige Erscheinungen, wenn Erde und Sonne in der Bahnebene der Monde stehen, besteht in der Sichtbarkeitsperiode 2020.


 
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