Vier Mondschatten auf Jupiter sind unmöglich. In seinem Werk
Mathematical Astronomy Morsels führt Jean Meeus aus,
dass es niemals zu einem gleichzeiten Schattenvorübergang der Monde
Io, Europa und Ganymed kommen kann. Somit sind nur drei Mondschatten
möglich, und immer muss Callisto einer der beteiligten Monde sein.
Dass es gleichzeitig zu
drei Schattenvorübergängen kommt, ist extrem selten.
Jupiter am 12. Oktober 2013 um 5.45 Uhr MEZ mit den Schatten von Io, Europa und Callisto
Die nächste Gelegenheit, Jupiter mit drei Mondschatten von Mitteleuropa aus
zu beobachten, besteht in den frühen Morgenstunden des 12. Oktober 2013. Lange
vor der Opposition werfen Io, Europa und Callisto, die alle drei gut sichtbar östlich
von Jupiter stehen, ihre Schatten auf den Riesenplaneten. Es kommt dann noch am
3. Juni 2014 zu einer weiteren Erscheinung, die von Österreich aus in der hellen
Abenddämmerung zu sehen ist. Hier sind sogar Ganymed und Callisto gleichzeitig mit
Schatten beteiligt.
Jupiter am 3. Juni 2014 um 20.11 Uhr MEZ mit den Schatten von Europa, Ganymed und Callisto
Am 24. Jänner 2015 kommt es zu drei gleichzeitigen Schattenvorübergängen
nahe der Opposition. Während die Schatten von Io, Europa und Callisto über
den Jupiter wandern, kommt es auch zu einem Durchgang von Io und Callisto (und etwas
später, nach dem Ende des Schattenvorübergangs von Io, zu einem Transit von
Europa). Somit befinden sich entweder drei Schatten und zwei Monde oder zwei Schatten
und drei Monde vor bzw. auf der Jupiterscheibe. Und etwas vorher zieht Io über
den Schatten von Callisto - die ultimative Jupitermonderscheinung, von Österreich
aus in der Morgendämmerung.
Jupiter am 24. Jänner 2015 um 7.20 Uhr MEZ. Io genau vor dem Schatten von Callisto.
Für Mitteleuropa tritt dann bis zum 23. September 2073 kein
dreifacher Schattenvorübergang mehr auf, der nicht nur bei Tag
zu beobachten wäre.
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