Beobachter: | Alexander Pikhard (ed.) mit Bildern von Christine und Kurt Bretschneider, Doris Istrate, Ottokar Lhotsky und Martin Rathmayer | ||||||
Datum: | 08. 06. 2004 | ||||||
Zeit: | 06.30 bis 13.30 MESZ | ||||||
Ort: | Kahlenberg, Aussichtsterrasse | ||||||
Instrument: | viele! | ||||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Vor ein paar Jahren wäre eine solche Station noch Utopie gewesen, heute, am Tag des Transits, betreibt die WAA gleich drei Stationen, an denen der Venustransit öffentlich beobachtet werden kann: Beim , im Rahmen einer Schulaktion im GRG 23 und eben hier auf dem Kahlenberg. GRG 23 und eben hier auf dem Kahlenberg. Zählen wir noch die Stationen hinzu, bei denen WAA-Mitglieder an öffentlichen Beobachtungen aktiv beteiligt sind ( Höflein/Donau, Sternwarte Mariazell, usw.), dann ist die Breitenwirkung ja noch größer. Die Station auf dem Kahlenberg hat aber eine Doppelfunktion; hierher kommen auch viele unserer Mitglieder, um das besondere Himmelsereignis in der Gruppe zu erleben. So verwundert es nicht, dass bald ein Wald von mindestens 20 Teleskopen entsteht, um die sich rund 40 WAA-ler scharen, um zu sehen, was nie zuvor ein (heute lebender) Mensch gesehen hat. Schon zu früher Morgenstunde, als noch der Dunst über der gerade erwachenden Stadt liegt, beginnen sie mit dem Aufbau.
Die Aufregung ist groß; schließlich gab es ja, einmal abgesehen vom Merkurtransit vor einem Jahr, keine Gelegenheit zum Testen und schiefgehen darf auch nichts, denn es gibt keine zweite Chance (zumindest nicht hier), keinen Joker, es muss einfach klappen. Klar, dass die Aufbauphase von Hektik dominiert wird. Die Aufstellung der Instrumente muss taktisch erfolgen, doch 20° Sonnenhöhe zu Beginn des Transits sind dann doch eine Garantie, dass sich die Fernrohre nicht gegenseitig im Weg stehen.
Und dann ist es so weit: Wie an den anderen Stationen auch gleitet die Venus langsam vor die Sonnenscheibe, und keine Wolke trübt das Vergnügen. Es entsteht eine unbeschreibliche Stimmung, alle freuen sich, so ein seltenes Ereignis gemeinsam erleben zu drüfen.
Wie schon beim Merkurtransit 2003 ist die Gruppe zunächst für einige Zeit unter sich; Berufstätige, die rasch vor der Arbeit einen Blick auf den Transit werfen möchten, finden dazu bei den Stationen im Stadtgebiet eine bessere Gelegenheit, und viele ziehen auch die Beobachtung von zu Hause vor, verbunden mit dem ersten Frühstück im Freien in diesem Jahr.
Noch immer trübt keine Wolke das Vergnügen, und das in diesem Jahr, in dem die wolkenfreien Tage an den Fingern abgezählt werden können. So viel Glück!
So nach und nach strömen doch über 500 Interessierte auf die Station auf dem Kahlenberg. Dank der grossen Anzahl an Teleskopen kommt es zu keinem Gedränge. Es bleibt gemütlich und hier kann das seltene Ereignis eines Venustransits wirklich in Ruhe genossen werden.
Schade, aber jedes Himmelsereignis endet einmal, und so auch dieser Transit. Vorbei ist die Transit Party, und es wird so bald keine mehr geben. 2012, bei Sonnenaufgang, doch der ist von dieser Terrasse aus nicht zu sehen, und die Terrasse wird es bis dahin auch nicht mehr geben. Na dann eben anderswo!
Wie heisst es so schön? Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Und sie fallen, daran besteht kein Zweifel. Und im (astronomisch) Feiern sind wir schon Profis, das haben wir heute wieder einmal deutlich unter Beweis gestellt. |