Die bunten Bilder in der kleinen Collage unterscheiden sich nicht von jenen, die wir in den letzten Jahren von dieser Veranstaltung veröffentlicht haben, und auf den ersten Blick ist ja alles in Ordnung. Am ersten Abend hat zwar schlechtes Wetter die Beobachtung verhindert, aber wir konnten doch unsere Mission, Astronomie zu verbreiten, im Rahmen einer Führung einmal mehr erfolgreich umsetzen. Und am zweiten Abend durften wir uns über eine wunderschöne Beobachtungsnacht bei gar nicht allzu winterlichen Bedingungen freuen.
Und dennoch charakterisiert das folgende Bild viel besser diese Winter Star Party in Mariazell.
Ein einsames Teleskop auf der Stehralm, über dem hell erleuchteten Tal. Das soll eine Star Party sein? Nein, das ist natürlich keine Star Party, und das ist uns auch klar. Und es ist mit ein Grund, warum diese Winter Star Party 2007 die letzte WAA Star Party in Mariazell war.
Für diese Entscheidung, die schon vor der Winter Star Party 2007 feststand und auch schon bei der Jahrestagung 2007 bekannt gegeben wurde, gibt es äußere und innere Gründe.
Die primäre Problematik aber liegt darin, dass Star Party und Sternwarte zwei Dinge sind, die mit einander unverträglich sind. Star Party, das ist ein Teleskoptreffen; eine Star Party lebt von vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, vielen Teleskopen, von Herumprobieren und Austauschen. Ernsthaft arbeiten kann man im Rahmen einer Star Party nicht. Eine Sternwarte verträgt keine grossen Menschenmassen. Je besser ausgestattet, desto weniger Leute können sinnvoll arbeiten.
Daher haben wir uns entschlossen, die beiden Dinge zu trennen. Somit endet das Kapitel der WAA Star Parties in Mariazell.
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Angelika und Günther Eder für ihre Gastfreundschaft bedanken, und für die vielen Stunden, die sie uns geopfert haben. Für die Geduld mit uns als Gruppe, insbesondere dann, wenn wir es unseren Gastgebern alles andere als leicht gemacht haben. Wir haben in Euch liebe Freunde gewonnen, und daran wird sich auch nichts ändern!
Das Leben ist ein Episodenroman, auch das der WAA. Eine Epsiode endet, eine neue beginnt.
Veränderung ist das Wesen des Lebens. Wer mit ihr lebt und sich immer wieder auf veränderte Bedingungen einstellt, der lebt. Wer dies nicht tut, ist tot. Wir leben, und wir lieben Veränderungen. Hier sind die nächsten.
Ich bin zuversichtlich, eine Lösung gefunden zu haben, die für viele attraktiv ist. Ich möchte an das Ende dieses Berichtes aber noch einen Appell setzen, nämlich einen Appell an den Teamgeist. Wenn wir uns die Zeit nehmen, ein paarmal im Jahr Astronomie für ein Wochenende gemeinsam zu erleben, dann wollen wir Rücksicht auf einander nehmen. Wir halten vereinbarte Zeiten ein, wir stören einander nicht gegenseitig mit unnötigem Licht oder anderen Dingen, wir reservieren keine Zimmer, ohne am Astronomieprogramm teilzunehmen (ausgenommen Begleitpersonen), etc. So werden wir noch viele schöne Sternstunden miteinander erleben.
Wir sehen einander wieder bei der Easter Star Party vom 28. bis 30. März 2008 auf der Hohen Wand!
Alexander Pikhard