Mars

Wien 12, 06. 01. 2008

20080106neb21.html

Beobachter:Alexander Pikhard, Natalie Ebner
Datum:06. 01. 2008
Zeit:21:45 bis 23:30 MEZ
Ort:Wien 12
Instrument:12" Meade LX-200, Philips SPC 900; Feldstecher 10x50
Bedingungen:
Durchsicht:gut (2)
Aufhellung:gut (2)
Seeing:ausreichend (3)
Wind:kein
Temperatur:+4°C
Feuchtigkeit:trocken
Sonstige Bedingungen:Wolkenlos, etwas dunstig.
Bericht:

Endlich wieder Sterne! Wie lange ist es her, dass ich von zu Hause aus beobachten konnte? Ein Blick auf unsere Beobachtungsberichte zeigt: Genau einen Monat! Am 6. Dezember schrieb ich den letzten Bericht, danach zwang mich der Hochnebel zum Ausweichen auf die Hohe Wand, wenn nicht ohnedies Wolken den Himmel verhüllten.

Ich hatte die letzten Tage mit ihrem extrem schlechten Wetter genützt, an meinem guten alten LX-200 einige notwendige Reparaturen durchzuführen, mit Erfolg, wie sich heute erfreulicher Weise zeigt. Darüber schreibe ich vielleicht noch einen eigenen Bericht. Auch meine neue Fokussierhilfe erweist sich als überaus brauchbar.

Mars am Himmel steht hoch und erscheint nicht mehr so hell wie Sirius. Die Erdnähe liegt auch schon gut drei Wochen zurück. Ein Blick durchs Fernrohr zeigt mäßiges Seeing, aber was soll's. Visuell kann ich mit dem 14mm Pentax-Okular und einem speziellen, leicht violetten Planetenfilter die nördliche Polkappe und etliche dunkle Strukturen gut erkennen. Also auf zur Webcam mit 2x-Barlowlinse.


Mars. 12" LX-200 bei f/20 (F=6m). Philips SPC 900. Komposit (Kontrast: IR 742nm pass, Farbe: IR Sperrfilter), ca. 500 Frames.

Mars Previewer II zeigt, was hier alles zu erkennen ist:

Na ja, kein Vergleich noch zu 2005, wo die gleiche Region doch wesentlich deutlicher zu erkennen war (Bericht vom 12. November 2005); aber damals war Mars auch um ein Drittel größer als heute.

Ich mache mich noch an ein paar visuelle Blicke zu M42 (gar nicht schlecht für die Stadt), M50, M67 und zuletzt Saturn. Zu tief, zu unruhig für die Webcam. Zuletzt noch zwei Blicke zu den beiden Kometen mit dem 10x50 Feldstecher. 17P/Holmes ist eine riesige, sehr diffuse Wolke, unter Stadtbedingungen nur mit indirektem Sehen zu erkennen. 8P/Tuttle steht leider schon tief, seine Sichtbarkeit für uns endet bald, er ist auch nur mit indirektem Sehen ansatzweise erkennbar.

Schön, wieder einmal daheim beobachten zu können.