15. Juli 2001

Hitzeschlacht in Alt-Erlaa

Rekordverdächtige 37°C im Schatten - in der Sonne kletterte das Thermometer gar auf 45°C - und das Formel 1 - Rennen in Silverstone lassen die Wienerinnen und Wiener den Tag entweder im Schwimmbad oder vor dem Fernsehgerät verbringen, und nur die interessiertesten der Interessierten verirren sich zu unserer Station, in der ein tapferes Team gegen die Hitze kämpft. Immerhin an die 30 lautete dann der Besuch, nicht schlecht unter diesen Umständen. Was auffiel: Sehr viele Lehrerinnen mit ihren Kindern.

Bei der enormen Hitze ist es schwierig vorzutragen, und so wechseln wir einander alle 5 Minuten ab. Zum Glück sind sind ausreichend viele!
 


Unsere Station in der Erlaaer Schleife. Wir haben zwei Zelte aufgebaut, da Schatten heute kostbar sein würde. Auch zwei
Fernrohre sind mit von der Partie: Der 30cm-Spiegel (vorne) für den Anblick der Sonne im weißen Licht, der kleineren 20cm-
Spiegel (hinten) zur Beobachtung der Protuberanzen im Licht des leuchtenden Wasserstoffs.


Im schützenden Schatten unserer Zelte erklärt Anneliese den Aufbau unserer Sonne.
Ob es ein schwacher Trost ist, daß es auf der Sonne gar 6.000 Grad heiß ist?


Mit einem starken Sonnenfilter vor dem Teleskop - er sieht wie ein Spiegel aus -
beobachten wir am 30cm-Spiegel die Sonne im weißen Licht. Sie zeigt heute recht
viele und auch große Sonnenflecken.


Mit der Digitalkamera wage ich einen Schnappschuß durch das Fernrohr. Die Flecken
und auch die Verdunkelung der Sonne am Rand sind deutlich zu erkennen und zu unserem
großen Erstaunen ist die Luft heute, trotz der großen Hitze, stabil und flimmert nicht.


Am kleineren 20cm-Spiegel "zaubert" ein Spezialfilter ein Bild der Sonne im
Licht des (rot) leuchtenden Wasserstoffs, sodaß man die Protuberanzen am
Sonnenrand gut sehen kann. Da ist ein wenig Hilfe beim Durchschauen schon
wichtig, Anneliese und Renate ´helfen hier einem jungen Sterngucker.


Eine besonders prächtige Gruppe von Protuberanzen. Wieder ein schnell mit der Digitalkamera
aufgenommenes Foto am 20cm-Spiegel.


Aber auch auf der Sonnenscheibe zeigt der Spezialfilter interessante Details. Hier, zwischen
zwei großen, runden Sonnenflecken, liegt ein sogenanntes Filament. Es handelt sich um die
gleiche Struktur wie bei einer Protuberanz, nur das sie hier nicht über den Sonnenrand ragt,
sondern von oben vor der Sonnenoberfläche beobachtet wird.


Hier wird unsere Sonnenuhr erklärt. Wiederum zeigen
sich alle verwundert, daß sie nicht die Sommerzeit anzeigen
kann. Für die Sonnenuhr ist um 12 Uhr Mittag, nicht
erst um 13 Uhr.

Gegen 16.30 Uhr kommen endgültig keine Besucher mehr und unsere Vorräte an Flüssigkeit gehen zu Ende. Wir bauen ab, zumal der Wind jetzt schon recht heftig geworden ist und unsere Station schon kräftig durchrüttelt. Nächste Woche sind wir im Stadtpark. Rasch noch besprechen wir die Logistik, denn wir reisen direkt von unserem Beobachtungswochenende auf dem Unterberg an.
 

Team: Silvia Bäs, Bernhard Dewath, Helga Dirnwöber, Anneliese Haika, Alexander Pikhard, Hannelore Schulmeister, Renate Weiland, Franz Zwanzger


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