Die Teilnehmer am 6. niederösterreichischen Teleskoptreffen
Zum sechsten Mal trifft sich die heimische Astro-Szene, zumindest aus
der Region Ostösterreich, beim Gasthof Gaupmann auf der Ebenwaldhöhe
zu dem vom Verein Antares organisierten Niederösterreichischen Teleskoptreffen,
das seinen Namen eigentlich gar nicht mehr verdient, denn es ist eigentlich
schon ein internationales Treffen geworden: Wie schon im Vorjahr waren auch
heuter Teilnehmer auch aus Deutschland und Ungarn gekommen.
Die Ausgangslage ist heuer nicht die beste, denn ein
mächtiges Mittelmeertief kündigt sich schon im Vorfeld an, der
Mittwoch vor dem NTT ist eingeltich der letzte eindeutig gute Beobachtungsabend.
Der Wetterbericht ist wenig hilfreich, die flache Druckverteilung läßt
keine exakten Prognosen zu, das bekennen die Meteorologen auch offen. Also
ist Hoffen angesagt und jeder der drei Tage wird zum Krimi. Interessanter
Weise kommt nie Krisenstimmung auf. Wenn's nichts zum Beobachten gibt, bleibt
immer noch gemütliches Zusammensein. Manche ziehen dieses ja auch bei
guten Bedingungen dem Beobachten vor. |
Detailimpressionen vom 9. Mai
Detailimpressionen vom 10. Mai Detailimpressionen vom 11. Mai Antares Homepage |
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Freunde von Wolken und Gewittern kommen durchaus auf
ihre Rechnung, denn an malerischen Wolkenformationen mangelt es ja wirklich
nicht. Und vor allem kann man lehrreiche Studien an der Entwicklung des Wetters
im Gebirge bei flacher Druckverteilung und relativ hohen Temperaturen durchführen. Nach dem Bergsteiger-Motto: "Wenn schon am frühen Vormittag dunkle Quellwolken über den Bergen entstehen, dann besser nicht hinauf!" kann man durchaus auch als Freizeitastronom vorgehen und die Instrumente vorsichtshalber verstaut lassen. Doch es gibt eine zweite Erkenntnis: Ein Gewitter ist lang nicht so schlimm wie eine Front. Es verght. Und auch wenn es nachher feucht ist, die Luft trocknet mit fortschreitender Nacht aus und der Himmel kann durchaus sehr klar werden. Somit hatten wir eigentlich auch viel Praxis in Meteorologie an diesem NTT ... Doch wir dürfen nicht unbescheiden sein, denn: Wir hatten letztlich drei gute Beobachtungsnächte, mit besseren Bedingungen als im Vorjahr, also war es vom Wetter her das zweitbeste NTT bisher. Leider ließen sich viele offenbar durch die Bedingungen untertags abschrecken. |
Doch daß nicht ganz so viele Teilnehmer gekommen waren, tat der Sache
keinen Abbruch. Das NTT ist bekannt als sehr familiäres Treffen mit überschaubarem
Teilnehmerfeld, in dem man auch noch mit jedem plaudern kann. Und die Vorträge
waren wieder von extrem hohem Niveau, sodaß man auch viel lernen konnte.
Letztlich setzte sich sogar der "Geist von Michelbach" am NTT fort, als
sich Vertreter der doch recht zahlreich anwesenden astronomischen Vereine
im Rahmen des NTT zusammensetzten und über gemeinsame Aktivitäten
im nächsten Jahr berieten. Und eines zeigte sich einmal mehr: Es gibt
seit einigen Jahren eine aktive, lebendige Astronomieszene in der Region,
mit einem kleinen harten Kern, der über alle Grenzen von Vereinen oder
ähnlichem hinweg harmonisch zusammenarbeitet. Das war nicht immer so
in unserem Land ... Bewahren wir uns das!
Gratulation an Antares zur perfekten Organisation und dem gelungenen Rahmenprogramm
- und auch zum Wetter, denn mit rechten Dingen kann das ja doch nicht zugegangen
sein :-)
Fazit: Drei schöne Beobachtungsnächte, zwei interessante Vortragsnachmittage
und eine tolle Stimmung, macht ein klares 6:0 für die Astronomie.
Text und Bilder: Alexander Pikhard