CCD-Galerie, 9.-14. Juli
Foto-Galerie, 9.-14. Juli
17.23 Uhr Ortszeit; noch bei Tageslicht mache ich drei Mondfotos am C8 bei f/6.3 auf 200 ASA Kodak Diafilm:
Meine Fotorechenscheibe hatte 1/60 ausgewiesen, daher diese drei Belichtungen.
Regulus, Venus und Mond
19.13 Uhr; Durchsicht 1++ (leichter Dunst am Horizont, durch aufgewirbelten Sand aus der Namib, denn untertags tobte ein ziemlich heftiger Sturm), Aufhellung zunächst mondbedingt, aber nicht störend (die Milchstraße ist reich strukturiert) 1+, Seeing 1-2, +14°C und jetzt praktisch windstill. Eine traumhafte Abendstimmung: Die dünne Sichel des Mondes - mit deutlichem aschgrauen Licht - steht dicht bei der Venus. Ich mache drei weitere Aufnahmen von Mond auf Diafilm:
Aufnahmen siehe Foto-Galerie, durchgestrichene Nummern wurden nicht veröffentlicht.
Bevor ich mit den CCD-Aufnahmen beginne noch ein paar visuelle Beobachtungen:
Wieder halten wir eine Sternführung, diesmal für die Hausherrin Waltraud Straube; zunächst wieder Sternentwicklung mit den Objekten Eta Carinae-Nebel und M8, dann M7, dann freisichtig einige helle, markante Sterne und schließlich -- M57! Als Draufgabe noch den sehr stark vergrößerten Eta Carinae (C8 f/10, 10,5mm Pentax), um die Lobes (mit Strukturen!) zu erkennen. Dann erläutern wir die Struktur der Milchstraße, wobei sich der vergleichende Blick freisichtig zur Milchstraße und im Fernrohr zu M104 als didaktisch ganz einmalig herausstellt - das geht halt nur hier. Als krönender Abschluß natürlich wieder Omega Centauri.
Ich konzentriere mich jetzt auf die CCD-Aufnahmen am C8, die Objekte sind heute M104, Cen A (nochmals), Omega Centauri (mit besserem Fokus), 47 Tucanae (ebenso), NGC 6822 (Sagittarius-Zwerggalaxie mit bemerkenswerten Details), NGC 6302 (Bug-Nebel), die beiden Kugelsternhaufen M19 und M62 sowie die beiden Sculptor-Galaxien NGC 55 und NGC 300. Bilder in der CCD-Galerie .
Die eingestellten Objekte werden meist auch visuell beobachtet.
23.30 Uhr Ortszeit. Die Nacht stellt sich jetzt als die klarste bisher heraus. Die Milchstraße ist noch reicher strukturiert als in allen Nächten zuvor. Ich habe mich gefragt, ob die Erinnerung Eindrücke so verzerren kann, doch es ist wirklich noch eine Steigerung zu den vorangegangenen 8 Nächten möglich. Die Milchstraße strahlt jetzt wirklich wie eine Neonröhre vom Himmel und die Dunkelwolken sind so reich strukturiert, daß ich Figuren zu erkennen glaube.
Klassifikation: Durchsicht 1++++, Aufhellung 1++++, das absolute, kaum erreichbare Maximum.
00.40 Ortszeit, diesen Anblick muß man einfach festhalten:
Aufnahmen siehe Foto-Galerie, durchgestrichene Nummern wurden nicht veröffentlicht.
Heute ist definitv die erste wirklich ganz dunkle Nacht ...
Ein "menschliches Rühren" führt zu einer kurzen Zwischenbeobachtung
in den Morgenstunden (5 Uhr Ortszeit): In der frühen Dämmerung steht
Orion, eigenartig geneigt, tief im Osten; der Orionnebel (M42) erscheint im
Feldstecher enorm groß und hell. Nördlich von Orion erhebt sich
der Stier mit Pleiaden und Saturn, hinterlegt von deutlichem Zodiakallicht.
Hoch am Himmel stehen die beiden Magellanschen Wolken.