9. Niederösterreichisches Teleskoptreffen

Ebenwaldhöhe, 5. - 8. Mai 2005

Das NTT ist einer der Fixpunkte im astronomischen Jahr in der Ostregion Österreichs, die Planung aller regionalen Organisationen nimmt darauf Rücksicht, jeder fiebert mit einer gewissen Vorfreude dem Ereignis entgegen. Immerhin gibt es steht interessante Vorträge und Workshops und reichlich Gelegenheit, mit Gleichgesinnten Erfahrungen auszutauschen oder einfach den Himmel gemeinsam zu genießen.

Doch heuer erstickt schon die Vorfreude angesichts einer sehr schlechten Wettervorhersage, eine Wiederholung des vorigjährigen Schlechtwetters scheint unausweichlich. Eine Minichance besteht für Freitag, und so wird halt auch heuer die Ausrüstung verpackt. Anders als in vielen Jahren mache ich mich erst am Freitag auf den Weg, der Donnerstagabend war vom Satellitenbild her hoffnungslos.

Wetter: Eindeutig hoffnungslos

In Wien hört es gegen Mittag zu regnen auf. Doch kaum überquere ich den Gerichtsberg, tauche ich wieder in kaltes, verregnetes Wetter ein. Kaum möglich, an Astronomie zu denken.


Das Gaupmann-Panorama sagt alles

Der blühende Baum täuscht:

Er steht im Regen ...

Astronomie im Saal

Unsere Freunde von Antares haben wieder einmal mehr ein hochinteressantes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt: Vorträge, Workshops, Optikprüfung, das alles gäbe einen tollen Rahmen für ein Teleskoptreffe ab. Allein, es bleibt beim Rahmen.


Die Händler haben ihre Stände aufgebaut

Der Saal ist gut gefüllt, bloss die Gesichter sind erst

Optikermeister Ortner prüft genau kleinere ...

... und größere Teleskope

Das Vortragsprogramm umspannt einen großen Bogen in der Astronomie. Von Kostbarkeiten in der Bibliothek der Wiener Universitätssternwarte (Prof. Franz Kerschbaum) über die Sternwarten auf La Palma (Thomas Gradl) bis zum Umbau der Nikon D70 für Astrofotografie (Dr. Walter Koprolin), von einer kurzen Geschichte der Zeit (Mag. Norbert Zeitlinger), steinzeitlichen Kreisgrabenanlagen in Niederösterreich (DI Georg Zotti) zur Landung auf Titan (Mag. Anneliese Haika). Den Rahmen bildet ein vor mir vorgetragener CCD-Workshop, dem leider die Praxis abhanden kommt.


Prof. Kerschbaum zeigt Kostbarkeiten:

Ein Werk von Hevelius aus dem 17. Jhdt.

Thomas Gradl wäre lieber auf La Palma, ...

... Walter Koprolin auf dem Großglockner (bei Schönwetter)

Mag. Norbert Zeitlinger präsentiert Altbewährtes, ...

... DI Georg Zotti präsentiert Altes (und erstaunliche neue Erkenntnisse darüber)

Mag. Anneliese Haika landet mit uns auf Titan

Rauchende Köpfe beim CCD-Workshop

Immerhin zeigt uns Georg Zotti, dass die enge Beziehung zwischen Antares und den Pleiaden (Logo der WAA) schon seit über 6000 Jahren eine Rolle spielt!

Niederösterreichisches Laptoptreffen

Am Abend bleiben nur einige Unentwegte im Gasthof Gaupmann, an eine Chance zum Beobachten glaubt angesichts des Regens ohnedies niemand mehr. Die Sterne kommen aus dem Computer; überall sammeln sich kleine Grüppchen hinter dem Bildschirm. Das NTT wird zum NLT ...


Hier ein ernstes Problem, ...

... hier offenbar Heiteres

Ein bißchen Sonne ...


Wenn ein Morgen nach einer Nacht am NTT so aussieht, ...

... dann hatten auch die Unentwegtesten keine Chance

Es spricht sehr für die Organisatoren des NTT und den Enthusiasmus der Teilnehmer, nach einer verregneten Nacht weiterzumachen. Immerhin werden wir am Samstag mit ein paar Minuten Sonne belohnt; kaum bricht sie durch die Wolken, sind die ersten Instrumente aufgestellt. Ein ganz, ganz kleines Teleskoptreffen, aber wenigstens überhaupt eines!


Kaum zeigt sich die Sonne, ...

... sind auch die Teleskope da

Martialisches aus dem Waldviertel

Sogar ein Cornonado PST kommt zum Einsatz

Wir sind uns einig: Dieser Sucher ist das Instrument des Tages!

Von der Organisation her war es wieder ein perfektes NTT; doch das Wetter war noch schlechter als im Vorjahr, es sind heuer sogar alle drei Nächte total ausgefallen. Schlechter geht es nicht mehr. Liegt es an der Jahreszeit? Kaum, betrachtet man das Wetter am vorigen Wochenende. Und vor vier Jahren hatten wir fast zur gleichen Zeit ein sehr gutes NTT (siehe den Bericht von damals). Und erst vor 5 Jahren ... ( nachzulesen hier). Der Wermutstropfen, über den wir lange diskutieren und auch noch diskutieren werden: Nicht überall in Niederösterreich war das Wetter so schlecht. Im Norden und Osten zeigten sich in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag zumindest zeitweise die Sterne. Die Voralpen sind berüchtigt dafür, dass sich in Staulagen wie Wolken halten, während Wolken im Flach- und Hügelland schneller durchziehen können. Einmal mehr entflammt die Diskussion um den Veranstaltungsort. Nächstes Jahr findet das NTT zum 10. Mal statt. Gibt es einen geeigneteren Ort für das Jubiläums-NTT (und die darauf folgenden)?

Anders als in den Jahren zuvor reise ich dann auch schon am Samstagabend ab. Schade ...

Text und Fotos: Alexander Pikhard