Ein Fazit

Namibia 2019 - Es wird niemals Routine

Hakos Gästefarm, Namibia, 27.8. - 8.9. 2019


Hakos: Hier treffen sich Freunde (Mit Mausklick vergrößern)

Nähert sich der Tag der Abreise, beginnen die Gedanken auch immer um die gleichen Themen zu kreisen: Natürlich zunächst einmal "habe ich alles für die Rückreise?", "wo habe ich Reisepass und Flugtickets?" und ähnliche hektische Gedanken wie vor jeder längeren Reise. Dann, natürlich auch Gedanken, ob denn alle Bilder gut gesichert sind und die ersten Gedanken, wann denn Zeit sein wird, diese zu bearbeiten. Und wie. Und habe ich alles gemacht? Alle Darks, Flats und wie die diversen Aufnahmen zur Bildkalibrierung noch so heißen. Noch ist Zeit, die Aufnahmen, die vor Ort am Fernrohr gemacht werden müssen, zu machen.

Und einige Gedanken reflektieren auch die letzten Tage und Nächte. Waltraud hat mich gefragt, ob wir uns denn nicht auch die Frage nach dem "Warum" stellen. Na und ob wir das tun, mindestens einmal pro Nacht und vielleicht auch noch einmal am Tag, etwa beim Aufstehen oder spätestens beim Frühstück. "Warum tu ich mir das an?". Schon in der Einleitung hatte ich berichtet, dass eine Astroreise nach Namibia eigentlich kein Urlaub ist, sondern harte Arbeit. Körperlich und geistig herausfordernd. Vielleicht keine Grenzerfahrung wie die Besteigung eines Achttausenders oder das Laufen eines Marathon, aber eben herausfordernd für Körper und Geist. So ist denn die Frage: "Hat es das heuer gebracht?".

Natürlich kann die Antwort meist erst später erfolgen, wenn die Bilder richtig ausgearbeitet sind. Ein gewisses Gefühl ergibt sich dank der digitalen Technik aber schon vor Ort. Zum Glück müssen wir heute nicht mehr, wie vor 20 Jahren, im Schlafzimmerkasten sitzend Fotos entwickeln! Mitunter reicht ja auch schon ein Erlebnis oder ein einziges Bild aus, um sagen zu können, dass diese Reise den Aufwand wert war. In Summe stellt sich bei mir dieses Gefühl heuer so nicht ein. Kein einzelnes, herausragendes Ereignis oder Bild. Aber die Summe der Eindrücke, die ergibt dann letztlich schon ein sehr gutes Gefühl - samt dem Wunsch, wieder hierherzukommen, um dort weiterzumachen, wo es heuer geendet hat.

Mein heuriges Gefühl ließ auch den Wunsch in mir reifen, ausführlich darüber zu berichten - was ich in den vergangenen 11 Kapiteln getan und in den letzten Jahren oft wenig bis gar nicht gemacht habe. Die Astroreisen nach Namibia ins rechte Licht rücken, das war mein Ziel. Zu entmystifizieren und gleichzeitig das gesamte Spektrum an Erfahrungen offen zu legen. Hier ist mehr als ein toller Sternenhimmel! Aufzuklären, was jeder und jede an persönlicher Einstellung und Voraussetzung mitbringen sollte, um Enttäuschungen zu vermeiden - für sich selbst und als Folge auch für andere.

Hoffentlich ist es mir gelungen.


Noch einmal geht die Sonne unter. Zeit für Gedanken ... (Mit Mausklick vergrößern)

Mit einem ganz herzlichen Dankeschön an Friedhelm und Waltraud für die großartige Gastfreundschaft!

Alexander Pikhard

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