Beobachter: | Alexander Pikhard | |||
Datum: | 19. 01. 2008 | |||
Ort: | Wien 12, am Computer | |||
Instrument: | 12" Meade LX200 mit Philips SPC 900 bzw. deren Vorgängern | |||
Bericht: | Die Marssichtbarkeit 2007/2008 hat ihren Höhepunkt überschritten und es ist Zeit für eine Analyse. Anhand meiner besten Marsfotos aus den Oppositionen 2003, 2005 und 2007 möchte ich analysieren, was wichtiger ist: Höhe oder scheinbarer Durchmesser. Die Auswahl der jeweils subjektiv von mir als beste eingestuften Aufnahmen bedeutet bestmögliches Seeing unter den gegebenen Umständen. Die Bilder wurden mit unterschiedlicher Brennweite aufgenommen, aber auf den gleichen Abbildungsmaßstab skaliert. Auch der Farbton, in den Originalberichten bedingt durch sich entwickelnde Technik stark unterschiedlich, wurde halbwegs normalisiert.
Fazit: Höhe ist fast alles. Aber ein gewisser scheinbarer Durchmesser gehört auch dazu. Das heisst, dass in unseren Breiten die Spätherbstoppositionen, die den Periheloppositionen folgen, eindeutig die besten sind. Die paar Grad Höhe mehr, die eine Frühwinteropposition bekommt, werden durch den sehr geringen scheinbaren Durchmesser des Mars doch eher egalisiert. Die Spätfrühjahrsoppositionen, in denen Mars auch einen recht großen scheinbaren Durchmesser hat, finden leider in noch südlicheren Breiten statt als die Periheloppositionen. Da Mars in den nächsten drei Oppositionen kleiner bleibt als 2007 und die Opposition von 2016 auf -22° Deklination, die Perihelopposition von 2018 gar auf -25° Deklination stattfindet, bleiben die Oppositionen von 2020 (23", +5°, max. 49° Höhe in Wien) und 2022 (17", 25° Deklination, max. 67° Höhe in Wien), das ist eine lange Zeit. Nachlese als Trost hier in unserer Astropraxis online. |