WAA Namibia 2002Der volle Erlebnisbericht. Text: Anneliese Haika. Fotos: Alexander Pikhard.Donnerstag, 11. Juli 2002 - Abschied von der GruppeFür mich beginnt der Morgen mit einem späten Frühstück. Die anderen sind schon fast fertig und beginnen bald mit dem Einpacken. Die Gruppe fährt heute nach Windhoek um am nächsten Morgen rechtzeitig am Flughafen sein zu können. Die Blasenfolie, die ich als Füllmaterial in meiner Kiste mitgenommen hatte, findet Verwendung. Georg Zotti wickelt seine umfangreiche Steinesammlung ein. (Sind es wirklich 10 kg geworden?) Besser sind auch die Teleskope nicht verpackt. Die Teleskope von Thomas Maca und Gerhard Bachmaier werden wieder in die Kisten verstaut, aus denen sie erst zwei Tage vorher herausgeholt wurden. Die Stimmung ist müde und etwas hektisch. Kurz vor 13.00 Uhr beginnt das große Einladen. Drei Autos sind nötig um die 16 Leute mit Gepäck zu transportieren. Georg hat leichte Probleme, seinen Rucksack auf die Ladefläche des Anhängers zu heben - warum bloß? Die Verabschiedung ist kurz, aber sehr herzlich. In einigen Tagen sehen wir uns in Wien wieder. Nach der Abfahrt ist es ungewohnt ruhig auf der Farm. Nur Friedhelm ist dageblieben. Außer uns beiden ist noch ein deutsches Ehepaar hier, das schon länger als wir auf Hakos ist. Während ich versuche, ein Mittagsschläfchen zu machen, wird nebenan heftig Zimmer geputzt. Da die Zimmer Steinböden haben, ist das eine lautstarke Angelegenheit. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang zu einem nahegelegenen Aussichtspunkt. Der Rundblick über das Land ist fantastisch, doch ich finde, die Kulisse beim einsamen Baum war hübscher. Georgs Rucksack war mir ein warnendes Beispiel: ich nehme nur noch zwei Steine mit. Die beiden Farmhunde, Gretchen und Heinrich, begleiten uns bis zum Aussichtspunkt, dann sind sie futsch. Offensichtlich sind sie auf Abenteuer aus. Erst spät am Abend kommen sie wieder und verlangen laut winselnd und bellend Einlaß in die Farm. Den Rest des Nachmittags verbringe ich mit äußerst wichtigen Aktivitäten. Die Wäsche war ziemlich genau auf 8 Tage Reise ausgelegt. Nun werden es 12 Tage. Also ist Waschtag angesagt. Waltraud hat mir Waschpulver gegeben und so muß ich nur noch warten, bis das Wasser einigermaßen heiß ist. Am späten Nachmittag ist das kein Problem. Da hatte die Solaranlage genug Zeit, das Wasser aufzuheizen. Beim Abendessen sind wir nur fünf. Ganz seltsam, denn bis jetzt waren es immer über 20 Personen, die sich zum Essen einfanden. In der Abenddämmerung sehen wir heute das Neulicht. Eine hauchdünne Mondsichel weit unterhalb der Venus, dazu die übliche, aber nach wie vor wunderschöne Sonnenuntergangsstimmung. Wir können uns von dem Anblick kaum losreißen. Der Beobachtungsabend ist der wärmste bis jetzt. Um 19.00 Uhr hat es 15 Grad und es ist windstill. Um 22.00 immerhin noch 11 Grad und nur ganz leichter Wind. Mein Teleskop wurde azimutal auf eine Säule auf der Sternwarte montiert. Damit erspare ich mir die mühsame Sache mit dem Gegengewichtssackerl und das Rohr ist viel leichter zu bewegen. Ein herrlicher Abend. Das finden offensichtlich auch die Bewohner der Steppe, denn es ist ständig Unruhe im Busch. Gretchen und Heinrich können sich kaum beruhigen und bellen immer wieder. Vielleicht sind die Paviane wieder unterwegs? Diesmal ist die Türe zur Farm geschlossen, das ist ein ganz angenehmes Gefühl, wenn man allein über den dunklen Hof geht. Ich beobachte fleißig. Mittlerweile arbeite ich die Südhimmelseiten im Karkoscha Atlas ganz systematisch durch. Und ich finde alles und noch einige Objekte mehr. Bei einem Himmel, wo man Deep Sky Objekte als "Leitstern" für das Auffinden von noch schwächeren Objekten verwenden kann, ist das Suchen ein Vergnügen. Nach meiner Beobachtungsrunde sitze ich noch eine Weile da und schaue auf die Milchstraße. Sie wirkt richtig räumlich mit den eingebetteten Dunkelwolken und den hellen Sternen davor. |
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Auch der Mond ist wieder da; beeindruckend, aber noch lange nicht störend.
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Beobachtungsberichte: Alex Pikhard
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