Siehe auch
Kurzfassung
Nach vielen durchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Jahren hat dieses Jahr so viel zu bieten wie schon
lange nicht. Neben einer
partiellen Sonnenfinsternis am 29. März und
zwei unvollständig sichtbaren totalen Mondfinsternissen
(14. März, Monduntergang vor Totalität und
7. September, Mondaufgang knapp vor Totalität)
und der nächsten
Marsopposition am 16. Jänner
kommen vor allem jene
auf ihre Kosten, die Bedeckungen durch den Mond lieben. Es beginnt eine
neue Serie an Bedeckungen der Plejaden
(10. Jänner ungünstig bei Dunkelheit,
1. April ungünstig bei Dunkelheit,
23. Juni in der Morgendämmerung,
12. September bei Dunkelheit und
4. Dezember bei Dunkelheit, aber Vollmond).
Dazu kommen noch eine
Bedeckung des Saturn am 4. Jänner,
Bedeckung der Venus bei Tag am 19. September und eine
Bedeckung des Regulus bei Tag am 10. Dezember. Dazu noch
eine Doppelsichtbarkeit der Venus
und die
Kantenstellung der Saturnringe
mit einer Serie von
Transits und Schattentransits von Titan
auf Saturn.
Kalender, Sonne und Mond
Kalender
2025 ist im gregorianischen Kalender ein Gemeinjahr mit 365 Tagen, der
Februar hat 28 Tage. Bewegliche Feiertage:
- Ostersonntag: 20. April
- Christi Himmelfahrt: 29. Mai
- Pfingstsonntag: 8. Juni
- Fronleichnam: 19. Juni
Erdbahn und Jahreszeiten
- Spätester Sonnenaufgang Wien: 1. Jänner, 07.45 Uhr MEZ
- Perihel: 4. Jänner, 14.28 Uhr MEZ
- Astronomischer Frühlingsbeginn: 20. März, 10.01 Uhr MEZ
- Frühester Sonnenaufgang Wien: 16. Juni, 04.53 Uhr MESZ
- Astronomischer Sommerbeginn: 21. Juni, 04.42 Uhr MESZ
- Spästester Sonnenuntergang Wien: 25. Juni, 20.59 Uhr MESZ
- Aphel: 3. Juli, 21.54 Uhr MESZ
- Astronomischer Herbstbeginn: 22. September, 20.19 Uhr MESZ
- Frühester Sonnenuntergang Wien: 11. Dezember, 16.00 Uhr MEZ
- Astronomischer Winterbeginn: 21. Dezember, 16.03 Uhr MEZ
Die Sonne ist zu diesen besonderen Lagen nicht notwendigerweise von Wien aus sichtbar.
Frühester bzw. spätester Sonnenauf- oder -untergang fallen wegen der Zeitgleichung nicht
mit den Sonnenwenden zusammen.
Besondere Mondlagen und -phasen
- Kleinster Vollmond: 12. Mai, 18.56 Uhr MEZ
- Südlichster Vollmond: 11. Juni, 09.43 Uhr MESZ (δ = -27,6°)
- Größter Vollmond: 5. November, 14.19 Uhr MEZ
- Nördlichster Vollmond: 5. Dezember, 00.14 Uhr MEZ (δ = +27,3°)
Der Mond ist zu diesen besonderen Lagen und Phasen nicht notwendigerweise von Wien aus sichtbar.
Siehe auch weiter unten Finsternisse und Bedeckungen!
Planeten
Merkur
Merkur zeigt 2025 in Mitteleuropa zwei Abend- und zwei Morgensichtbarkeiten sowie eine Morgensichtbarkeit
an der Grenze von 2024 zu 2025. Von den Abendsichtbarkeiten ist jene
im Februar/März am günstigsten, von den Morgensichtbarkeiten jene August/September.
Begegnungen
Venus
Eine sehr gute Abendsichtbarkeit endet im März. Venus steht am 23. März in unterer Konjunktion.
Wie zuletzt 2017 handelt es sich um jene Lage, in der Venus eine extreme nörliche Breite in dieser
Phase erreicht, so dass sich heuer wieder eine Doppelsichtbarkeit ergibt. Nach der unteren
Konjunktion folgt eine sehr gute Morgensichtbarkeit bis Anfang Dezember.
Begegnungen
Mars
Mars steht am 16. Jänner 2025 in Opposition. Er zieht seine Schleife im Bereich der Hauptsterne der
Zwillinge, Castor und Pollux. Es handelt sich um keine sehr günstige Opposition. Die Erde nähert sich
ihrem äußeren Nachbarplaneten nur auf 96 Millionen Kilometer. Die große Höhe, die Mars in unseren
Breiten erreicht, wird leider durch seine große Entfernung mehr als wettgemacht.
Im Frühjahr ist Mars ein Objekt der ersten Nachthälfte und liegt noch im Bereich der hellsten Sterne.
Im Sommer wird Mars immer unauffälliger, seine Sichtbarkeit endet am Abendhimmel im August. Er bleibt
für den Rest des Jahres unbeobachtbar, Anfang Jänner 2026 steht er in Konjunktion mit der Sonne.
Begegnungen
Jupiter
Jupiter stand am 7. Dezember 2024 in Opposition. Da Jupiteroppositionen alle 13 Monate stattfinden,
gibt es keine im Jahr 2025. Die nächste Opposition findet am 10. Jänner 2026 statt. Somit ist Jupiter
ein Beobachtungsobjekt am Jahresanfang und am Jahresende. Am 24. Juni 2025 steht er in Konjunktion
mit der Sonne.
Begegnungen
Saturn
Saturn steht am 8. September Opposition. Anfang des Jahres zeigt er sich noch kurz am
Abend am Ende der Periode 2023/24. Nach der Konjunktion im Februar taucht er im Frühjahr
am Morgenhimmel auf. Seine beste Sichtbarkeit ist dann im Herbst. 2025 kommt es zu einer
Kantenstellung der Saturnringe, die leider kurz nach der Konjunktion mit der Sonne
stattfindet und daher nur sehr ungünstig zu beobachten ist.
Begegnungen
Uranus und Neptun
Uranus hat den Stier erreicht und ist ein Objekt am Winterhimmel.
Neptun wandelt im Grenzbereich Wassermann/Fische/Walfisch und ist ein Objekt am Herbsthimmel.
Finsternisse und Bedeckungen
Sonnenfinsternisse
2025 finden zwei Sonnenfinsternisse statt, von denen eine (am 29. März) bei uns partiell zu sehen ist.
Mondfinsternisse
2025 finden zwei totale Mondfinsternisse statt, die bei uns auch zumindest teilweise sichtbar sind.
Bei jener vom 7. September ist die gesamte Totalität bei uns zu beobachten.
Bedeckungen
2025 kommt es zu zahlreichen interessanten Bedeckungen durch den Mond.
Übersicht für die nächsten Jahre:
Weitere interessante Erscheinungen
Kometen
Aus derzeitiger Sicht sind für 2025 nicht allzu viele Kometen zu erwarten, die interessante
Beobachtungsobjekte werden könnten. Aus heutiger Sicht erscheinen erwähnenswert:
Eine sehr gute Übersicht über die aus heutiger Sicht zu erwartenden
Kometen gibt es hier von Seiichi Yoshida:
Zwergplaneten und Asteroiden
Hellere Zwergplaneten und Asteroiden, die 2025 in Opposition zur Sonne stehen:
Immer wieder nähern sich der Erde sogenannte Erdbahnkreuzer.
Meteore
Für die Beobachtung von Meteoren fallen die Mondphasen in diesem Jahr
nich allzu günstig.
Strom | von | bis | Maximum | ZHR | Mondphase | Quadrantiden | 28. Dezember | 12. Jänner | 4. Jänner | 110 | vor erstem Viertel | Lyriden | 14. April | 30. April | 23. April | 18 | nach letztem Viertel | Eta-Aquariden | 19. April | 28. Mai | 6. Mai | 50 | um erstes Viertel | Südliche Delta-Aquariden | 12. Juli | 23. August | 30. Juli | 25 | vor erstem Viertel | Perseiden | 17. Juli | 24. August | 13. August | 100 | nach Vollmond | Draconiden | 6. Oktober | 10. Oktober | 9. Oktober | 10 | um Vollmond | Orioniden | 2. Oktober | 7. November | 22. Oktober | 20 | um Neumond | Leoniden | 6. November | 30. November | 18. November | 10 | vor Neumond | Geminiden | 4. Dezember | 20. Dezember | 14. Dezember | 150 | um letztes Viertel | Ursiden | 17. Dezember | 26. Dezember | 23. Dezember | 10 | nach Neumond |
Ausblick auf die kommenden Jahre
2026
Höhepunkt ist die
partielle Sonnenfinsternis am 12. August, bei der die Sonne
- allerdings genau zu Sonnenuntergang - bei uns zu 89% verfinstert wird. Man
muss nicht allzuweit reisen (Spanien), um in den Genuss einer totalen Sonnenfinsternis zu kommen.
Die
partielle Mondfinsternis am 28. August ist bei uns nur teilweise
in der Morgendämmerung zu sehen. Zwei spannende Bedeckungen durch den Mond runden
das Programm in diesem Jahr ab: Die
Bedeckung von Regulus am 29. März bei Dunkelheit und in
mittlerer Höhe ist ein Zuckerl an Sternbedeckung und die
Bedeckung der Venus am 14. September bei Tag ist bei
uns zwar nicht allzu günstig zu beobachten, könnte aber dennoch interessant werden.
2027
Den Anfang der astronomischen Höhepunkte in diesem durchaus interessanten Jahr
machen die Marsopposition 2027 am 19. Februar und die mit der Erdnähe des Mars am
nächsten Tag (20. Februar) zusammenfallende partielle Halbschatten-Mondfinsternis. Mit einer Annäherung von lediglich
101,44 Mio. km ist die Aphel-Opposition des Mars die ungünstigste über einen Zeitraum von vielen
Jahrhunderten, was nur durch die - räumlich und zeitlich - nahe Opposition des Jupiter wettgemacht
wird. Eine dreifache Konjunktion Mars-Jupiter wie 1979/80 geht sich aber nicht aus. Die
Sonnenfinsternis vom 2. August 2027 wird bei uns als eine durchschnittliche
partielle zu beobachten sein, im südlichen Mittelmeerraum und vor allem in Ägypten aber
als Sonnenfinsternis des Jahrzehnts: Es handelt sich um eine totale Sonnenfinsternis mit
einer maximalen Dauer von 6:23 Minuten in der Nähe von Luxor. Damit ist sie die zweitlängste
totale Sonnenfinsternis im 21. Jahrhundert nach jener von 2009. Einige interessante Bedeckungen
durch den Mond machen 2027 zu einem ziemlich spannenden Astrojahr: Sigma Sagittarii (Nunki) am
24. Mai (einigermaßen günstig) und
13. August (auch halbwegs günstig in der Dämmerung), Plejaden (M45) am
24. August (günstig),
14. November (ungünstiger bei Vollmond) und
12. Dezember (sehr ungünstig bei tief stehendem Vollmond).
2028
Rein quantitativ hat auch 2028 einiges zu bieten, allerdings sind viele der
besonderen Himmelsereignisse mehr oder weniger grenzwertig. Auf den ersten Blick
klingen die drei Mondfinsternisse gut; die erste, eine
partielle Mondfinsternis am 12. Jänner ist allerdings
minimalistisch. Die zweite, eine
partielle Mondfinsternis am 6. Juli ist bei uns nur
äußerst unvollständig zu sehen. Erst die dritte, eine
totale Mondfinsternis am 31. Dezember, also am allerletzten
Abend des Jahres, ist gut zu beobachten und gleichzeitig der astronomische
Höhepunkt des Jahres. Die beiden Sonnenfinsternisse vom 26. Jänner und
22. Juli sind bei uns nicht zu sehen (dass die Sonne am 26. Jänner zu 1% verfinstert
untergeht ist unbeobachtbar). Erstere aber beendet als ringförmige
Sonnenfinsternis die Serie von drei zentralen Finsternissen in Spanien innerhalb
von nur zweieinhalb Jahren. Die drei besonderen Bedeckungen durch den Mond
sind ebenfalls grenzwertig. Die
Bedeckung der Plejaden am 5. Februar ist die letzte
bei uns beobachtbare der aktuellen Serie, findet aber sehr knapp über
dem Horizont statt. Das gleiche gilt für die
Bedeckung von Antares am 13. April, nur ganz tief
und kurz nach Mondaufgang. Die
Bedeckung der Venus am 25. Mai ist ebenfalls
extrem schwierig zu beobachten, bei Tag und tief am Horizont.
2029
Die größte astronomische Besonderheit im Jahr 2029 ist, dass es weltweit zu
keiner zentralen (totalen oder ringförmigen) Sonnenfinsternis kommt. Dafür finden
gleich vier partielle Sonnenfinsternisse statt: 14. Jänner, 12. Juni, 11. Juli und 5. Dezember.
Von diesen vier ist aber nur die
partielle Sonnenfinsternis am 12. Juni bei uns sichtbar, und dies
nur unvollständig bei Sonnenaufgang.
Das Jahr 2029 wartet auch mit zwei totalen Mondfinsternissen auf. Während die
totale Mondfinsternis am 26. Juni bei uns nur sehr unvollständig
sichtbar ist und der Mond bald nach Beginn der Totalität untergeht, ist die
totale Mondfinsternis in der Nacht vom 20. auf den 21. Dezember
bei uns in vollem Verlauf zu sehen; dies ist die erste totale Mondfinsternis seit
dem Jahr 2007, auf die dies bei uns zutrifft. Im Jahr 2029 findet die nächste
Marsopposition am 25. März statt, allerdings auch eine der
ungünstigen Oppositionen in Aphelnähe des Roten Planeten. Ungewöhnlich: 2029
gibt es nach längerer Zeit keine hervorhebenswerten Bedeckungen von Gestirnen
durch den Mond.
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